Bilder einer Reise durch Rajasthan: http://goo.gl/eJJzDZ
Aus meinem ehemaligen Blog, Bilder aus Südindien 2010: http://goo.gl/AYxwrV
Bilder einer Reise durch Rajasthan: http://goo.gl/eJJzDZ
Aus meinem ehemaligen Blog, Bilder aus Südindien 2010: http://goo.gl/AYxwrV
„Sie sind FREMD!“
Sie sind fünfzig Millionen, mindestens, genau weiß das niemand.
Manche suchen ein besseres Leben, manche nur irgendein Leben, manche wollen dem Tod entfliehen, Hunger, Epidemien oder Krieg.
Wie wir mit ihnen umgehen, daran werden wir einmal gemessen werden. Einfache Lösungen, nein: irgendwelche Lösungen sind nicht in Sicht. Nicht einmal die beklemmende Stille übertönende Antworten sind leicht zu finden, wenn irgendwer diesen ganzen Wahnsinn anspricht.
Nur „fremd“, fremd sind sie nicht. Sie sind welche von uns, wenn auch von woanders.
Spaziert man durch Mantua, begegnet man in den beiden großen Residenzen, dem Herzogspalast und dem Sommersitz del Tè der Gonzaga, Menschen, die vor Jahrhunderten gelebt haben. Es ist nicht wichtig zu wissen, wann genau, wie es nicht wichtig ist Correggio und Giulio Romano und Andrea Mantegna, die Este oder die Gonzaga zu kennen.
Seien wir ehrlich: über die meisten ihrer Figuren und Themen wissen wir auch schon fast nichts mehr: Ganymed, Eros, Cupido, Psyche und Zeus sind uns nicht mehr vertraut, und noch weniger denken wir bei Federico Gonzaga oder Isabella d’Este an Menschen, die einmal (sehr) gelebt haben. Wie viel weniger noch sind uns die Namenlosen nahe, die Staffage-Figuren, die Statisten, die Früchte-in-Körbe-Füller und die vielen Kinder, die ratlos auf Betrachter blicken, die durch komische Instrumente auf sie starren.
Und doch: wir ahnen, dass Giulio Romano diesen Knaben dazugestellt hat, weil sein Blick dieses Bild ganz macht. Und wir sehen, worüber die gelacht haben, zotig manchmal und vielleicht verschämt, und was sie schön gefunden haben und was beängstigend. Damals, vor so langer Zeit. Sie wußten noch nichts von der anderen Seite der Welt und wenig von dieser, sie hatten das Zweifeln nocht nicht gelernt und das Hoffen noch nicht verlernt. Aber gegessen haben sie und getrunken, geliebt und gefürchtet, sie haben Wert gelegt auf uns Vertrautes und sie waren wie wir, selbst sie: Kinder der Erde und des Himmels, der Zukunft und des Gesterns, weil es da, woher wir kommen, und dort, wohin wir gehen, keine Zeit gibt, auch kein Woanders.
Sie sind welche von uns, Brüder und Schwestern. Fremd sind sie nur, wenn wir sie verleugnen.
(Die beiden Correggios ganz am Ende sind natürlich aus dem KHM in Wien, aber sie waren einmal in Mantua, für wo sie gemalt worden waren und wohin sie eigentlich gehören. Deshalb habe ich sie hier dazugehängt).
Besser betrachtbar (und zahlreicher) sind die Bilder hier: http://goo.gl/kqwHBg
Diesmal gibt es fangfrische Bilder aus der Normandie, der Bretagne, aus dem Loiretal und aus Fontainebleau. Mehr: (und dort wesentlich besser betrachtbar): https://picasaweb.google.com/107054723244977319050
Und für alle, die mit mir verreis(t)en: Hinter’m Horizont geht’s weiter ;) http://youtu.be/-JIgEKzs9CI
„Aber reisten wir wohl, wenn wir nicht die Hoffnung hätten, an einem ganz fremden Ort uns selbst zu begegnen? Es ist schön, fremd zu sein, mit allen Städten vertraut, nirgends daheim zu sein. Im Grunde – wer, der viel reist, gibt es nicht zu – sind wir in der Fremde nicht, aber auch in der Heimat nicht ganz zu Hause. Das Endziel alles Reisens wäre vielleicht dieses Gefühl, das die Welt entschwert: ich kenne alles, ich lebte überall, aber ich kann nirgends bleiben. Die Welt gehört mir, aber ich gehöre nicht ganz hinein. Warum sonst hätten wir Deutsche die riesigen Systeme unserer Metaphysik errichtet, diese Festungen der Zuflucht, rücksichtsloser Dauer, unbegrenzter Eroberung, als weil wir uns nirgends zu Hause fühlen? Die Wandernden und Umhergetriebenen sind die Metaphysiker von Geburt.“
Reinhold Schneider, Portugal, 1928
Ein paar Jahre später hätte Schneider das Wort „Eroberung“ nicht mehr verwendet, aber alles andere ist für die Ewigkeit.
Ein wenig von der lebenslangen Müdigkeit Schneiders wird immer stärker auch ein Teil von mir; das Kraftraubende des ständigen Unterwegsseins beginnt im Älterwerden seinen Tribut zu fordern. Es war ja auch schon bisher auch heuer kein kurzer Weg, den ich zurückgelegt habe: von Marokko über Andalusien nach Nordportugal, in den Norden Spaniens, in Frankreichs Südwesten und via Englands Süden geht es nun in die Normandie und in die Bretagne, dann zu den Schlössern an der Loire. So folgerichtig war noch keine meine Tourneen, konsequent von Marrakesch nordwärts.
Es sind heute kleine Siege, die mich noch beflügeln: seit Jahren suchte ich die Stelle, an der ich mich einst über den Ausdruck „eyes wide shut“ gefreut hatte, woran mich der gleichnamige Film wieder erinnert hat. Ich habe das gefunden, beim Wiederlesen von John Le Carrés großartigem „Tinker Tailor Soldier Spy“. Etwas funktioniert noch, dort, wovon ich lebe. Jetzt weiß ich auch, dass ich die Antwort bei Wikipedia gefunden hätte…
Anbei ein paar Bilder vom Jakobsweg (sowie: https://picasaweb.google.com/107054723244977319050/ElCaminoDerWegNachSantiagoDeCompostela?authuser=0&feat=directlink);
Santiago möge uns Reisenden auf der großen Suche weiterhin beistehen.
– mehr: http://tinyurl.com/kbu27ee
– und weitere aktuelle Bilder aus Andalusien: http://goo.gl/nDqUa4
– mein Picasa – Web-Fotoalbum generell, wo Bilder einfach besser betrachtbar sind, Diaschau möglich ist, etc: https://picasaweb.google.com/107054723244977319050
In Tours wohne ich oft beim Bahnhof; von der Stadt, in der das reinste Französisch gesprochen wird, lassen sich viele der schönsten Loire-Schlösser gut besuchen. Gleich um die Ecke gibt es ein baskisches Café, in dem Jean-Luc de facto wohnt. Betrete ich das Bistro, steht er immer am Tresen, und egal wie lange ich nicht mehr dagewesen bin, setzt Jean-Luc das immergleiche Gespräch fort, als wäre ich nur kurz ausgetreten gewesen. Er hat nur ein Thema: Back ou Mosaart? Bei unserem ersten Kennenlernen dauerte es etwas, bis ich dahinterkam, dass er wissen wollte, wie ich’s denn hielte: war Jean-Sébastien Bach der Größere oder Mozart? Da ich Österreicher bin, muss ich nach Jean-Lucs Überzeugung stets Wolferls Stellung halten, obwohl ich nichts Erhabeneres kenne als die Matthäus-Passion, wenn auch dicht gefolgt von Mozarts Requiem. Mit Jean-Luc kommt man dann unweigerlich zu Nietzsche und Kafka (und der Rugby-Mannschaft von Biarritz), und diese bierseligen Gespräche im Tal der Loire tun manchmal recht gut, wenn der Kopf nach zu viel Schönheit ausgelüftet gehört. Weiterlesen
Letzte Woche hat mich Fés Demut gelehrt. Das ist schon die beeindruckendste Stadt des Landes, Welten von Marrakesch entfernt, das seinem touristischen Erfolg zum Opfer geworden ist. Marrakesch ist schön, faszinierend, aber schon lange nicht mehr als eine Kulisse für „Orient“-suchende Besucher. Und ich halte die alten Männer aus unserer Welt nicht aus, die mit jungen Marokkanern spazieren gehen, wie es andere mit ihren viel zu jungen Frauen in Thailand oder Odessa tun, stolz, schamlos und lächerlich. Auch wenn das schon immer so war: „1 Knabe – 3 Piaster“ stand auf der Herbergsrechnung eines Reisenden vor über hundert Jahren. Weiterlesen
Teile dieses Blogs sind mittlerweile Inhalt eines (deutschen Französisch-) Schulbuchs, als bester privater Reise-Blog-Beitrag ausgezeichnet (die Venedig-Gebrauchsanweisung, danke, GEO!) und Gegenstand von Foren von Germanisten und anderen Witzbolden ;-)
Darüber, was die Schlagwörter rechts bezeichnen, ist hier einiges zu finden.
Bilder sind in meinem Picasa-Album ersichtlich (ALLE Bilder sind dort besser zu sehen).
Gute Unterhaltung!
Bilder, die diesen hier ähneln, weil man das Rad gerade dort nicht neu erfinden kann. Die Côte d’Azur ist eine meiner Traumlandschaften, und heuer konnte ich noch einige Tage im November dort verbringen. Meine Heimat dort ist Antibes, und Antibes ist besonders. Andere Motive waren Cannes, Monaco, Nizza, Èze Village und Cap Ferrat.
Das traurigste Bild der Welt – eine Erzählung darüber
Trio Infernale – drei verlorene Ziele
2019 naht… und ich werde durch Kakao gezogen
Semana Santa 2018 – aktuelle Bilder aus Andalusien
Reisen 2018 und aktuelle Bilder
A Last Night – Abschied von einer Insel
Besuchen Sie Europa – solange es noch geht…
Aus den Iden des Mai – und erste Blicke ins 17er-Jahr
Rajasthan – Bilder einer Reise
Bilder, die sprechen – was Mantua erzählt
… wie Gott in Frankreich – Neues von dort
Eyes wide open – Heimkehr in den Norden
Ein Flâneur in Sevilla – aktuelle Bilder aus Andalusien
Aranjuez – Kierling – Von Bach zu Rodrigo und Kafka
Ein kurzer Brief zum langen Abschied – Marokko revisited
Côte d’Azur – neue Bilder aus einer alten Heimat
Für heuer – Bilder aus Südwestfrankreich
Zwölf Minuten – ein Essay über Sevilla und Vincente
Die vergessene Revolution – über die Commune und Paris
Ein Papst tritt ab – über das Papsttum, das Schisma, Padua, Giotto und das späte Mittelalter
Sieben Monate mit Theo – über einen, der nicht mehr wollte
Ultimo Viaggio – eine letzte Reise – über eine, die gegangen ist
A Dream Come True – eine maghrebinische Geschichte aus Marokko
Venice for Pleasure – eine von GEO ausgezeichnete Gebrauchsanweisung für Venedig
COS I’M FREE – eine Geschichte, die Mut machen soll
A Long Happy Hour – Bilder und Impressionen aus Südengland
Das größere Puzzle – ein wenig vom Absurden
Der letzte Kreis der Hölle – volkstümliche Musik revisited – ein Wutanfall
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Neue Bilder… – aus Marokko und Israel
Küste des Lichts – aus der Côte d’Azur
Eine wiedergefundene Zeit – Zeilen und Bilder aus Südwestfrankreich
Die Sixtina des Impressionismus – Monet und die anderen – das Musée Jeu de Pomme
Look Back in Anger – ein Nachruf auf eine Hoffnung und den €uro
Auld Lang Syne – Bilder und Gedanken aus Schottland
Rule, Britannia! – Bilder und Worte aus England
Pastis und Spitzenhäubchen – Bilder aus der Normandie und der Bretagne
Gotik und Gärten – Fotos: Lothringen, Champagne, Île de France, Normandie
Eines langen Tages Reise in die Nacht – ein Sonnenuntergang (und etwas mehr) aus Irland
Stille Tage in Clichés – Eindrücke aus dem Loiretal
Gehrys sehr famose Bude – Bilbao und Baskenland
Kennst Du das Land, wo die Zitronen blüh’n? – aus dem Golf von Neapel
Spanien von Barcelona bis Sevilla – Eine Fotosafari quer durch Spanien
Die Irren von Baalbek – dunkle Ahnung und helle Bilder im Libanon
Im Land ohne Lächeln – China, Impressionen und Reflexionen
Eine Lesung – Egon Friedell – Kulturgeschichte der Neuzeit (Podcast)
Von Städten und Büchern – über das Lesen von Büchern und Städten
Artenkunde der Reisenden – über Menschen auf Reisen
Ein 1. Preis der GEO-Reisecommunity… – ebendas
Artenkunde der Reiseleiter – über arbeitende Menschen auf Reisen
Zanzibar – über Klaus Mann, Cannes, Nizza und eine seltsame Nacht
Pardon me boys, is that the Chattanooga Choo Choo? – über die ÖBB
Addio, Italia! – Wehmut einer Enttäuschung
Beginn einer lebenslangen Suche – Anfänge eines Lebens mit Italien
Understatement in Cash – über die Toskana
Peter Paul Rubens – Malerfürst in X-Large – über Rubens
Tiepolo – die Entdeckung der Langsamkeit – über Tiepolo, Langsamsein und Präimplantationsdiagnostik
Touristengebet, aktualisiert – ein augenzwinkerndes Gebet
Reiseleiter? – Reiseleiter! – warum trotz allem
Marcel Prousts Fragebogen – zum Nachmachen
Der Alte von Cosenza – über Lyrik
Hier blühen keine Zitronen – über die Renaissance und die Schönheit
Lawrence von Arabien – der englische Patient – über ihn
Der schönste und traurigste Ort der Welt – Versailles
Warum ich kein Diplomat geworden bin – und worüber ich sehr froh bin
Rom mit Kindern (oder ohne) – aber eher mit, „ohne“ steht woanders
Ex Oriente Lux – über Lissabon und die Algarve
Ein geheim gehaltenes kleines Kunstwerk – über Reiseführer und Budapest
Österreichische Printmedien – in Anlehnung an „Yes, Minister“
Brief an eine Tochter – über jüngere Kunst
Weihnachten und viel mehr – meine alljährliche Weihnachtsgeschichte von Axel Corti
Ob es das Christkind gibt? – Brief an einen jungen Menschen
Zugänge “Vier” – ein Quiz, wie auch:
Zugänge “Drei”, Zugänge “Zwei”, Zugänge “Eins”